In Römer 12:1, dem Leitvers dieser Predigt, lehrt uns der Apostel Paulus was einen angenehmen Gottesdienst darstellt. Aufgrund der Barmherzigkeit Gottes ist jeder Christ dazu aufgerufen mit seinem Leben das Opfer Christi nachzuahmen. Dieses zeichnet sich durch drei Aspekte aus: Es ist lebendig, heilig und Gott wohlgefällig.
Ein Blick auf Jesus Christus liefert uns die perfekte Definition eines solchen Opfers. So stellt es nämlich einen freiwilligen Verzicht oder Verlust bis hin zum Schmerz dar, welcher wohlwollend in Kauf genommen wird. Am Kreuz hat unser Erlöser dies erduldet und mit seinem Opfertod die Forderungen des Alten Bundes erfüllt. Durch sein Blut sind wir nun geheiligt und empfangen das Privileg, welches zuvor nur den Hohepriestern bestimmt war. Als Könige und Priester in Christus, haben wir das Vorrecht jederzeit vor den Gnadenthron Gottes zu treten und sind somit mehr als die Hohepriester Israels (vgl. Offenbarung 1:6).
Das sollte ein großer Ansporn für uns sein in Heiligkeit und in Gottes Gerechtigkeit zu leben. Denn es ist allein Gottes Gerechtigkeit, die bewirkt, dass wir in Christus lebendig geworden sind. Zuvor waren wir tot in unseren Übertretungen und konnten Gott dadurch nicht gefallen. Die Herrschaft des Fleisches brachte den Tod mit sich und führt zu Trennung mit Gott. Durch den Heiligen Geist haben wir jetzt allerdings die Möglichkeit bekommen, die Taten des Leibes zu töten, um die Begierden des Fleisches nicht zu erfüllen (vgl. Römer 6:12 + 8:11-13).
Wie dies in unserem Leben praktisch aussehen, kann zeigt uns der Folgevers in Römer 12:2. Dort beschreibt Paulus die Absonderung von dem Weltlauf und die Veränderung mit der wir Gottes Wille für uns prüfen können. Denn um jemandem etwas darbringen zu können, dass ihm gefällt müssen wir zunächst einmal dessen Willen erkennen und für uns annehmen. Ähnlich wie das Opfer in Römer 12:1 wird der Wille Gottes hier mit drei Worten beschrieben: Er ist gut, wohlgefällig und vollkommen, so wie die Natur Gottes selbst.
Im krassen Gegensatz dazu steht die Welt mit ihrer Lust und dem Hochmut des Lebens. Aufgrund ihrer Vergänglichkeit kann sie den Willen Gottes nicht abbilden und ist nicht von ihm (vgl. 1. Johannes 2:15-16). Wenn wir uns unseren Begierden hingeben und selbstbezogen leben, dann wird der Wille Gottes in unserem Leben nicht sichtbar werden. Dieser offenbart sich nämlich in dem Vertrauen auf sein Wort und dadurch, dass wir in seinem Wort wandeln. Unsere Gedanken sollten nach oben gerichtet sein und eins werden mit den Gedanken Gottes.
Außerdem braucht es Glauben, um den Willen Gottes zu erfüllen und ein wahrhaftiges Opfer darzubringen. Dieser äußert sich im Gehorsam gegenüber seinem Wort und dem Umsetzen in die Tat. Nur so war es Abel möglich ein besseres Opfer darzubringen als sein Bruder Kain (vgl. Hebräer 11:4).
Wenn wir auf unseren Alltag schauen, so gibt es zahlreiche Beispiele, in denen ein solches Opfer von uns gefordert wird. Sei es finanzieller Art oder im Umgang mit unseren Liebsten. Gott hat klare Vorstellungen davon, wie wir ihm dienen sollen. Oftmals ist dies nicht leicht, aber genau das zeigt uns, dass wir dabei sind ein richtiges Opfer zu bereiten. Denn ein Opfer ist von einer Wohltätigkeit zu unterscheiden, welche kein Leid mit sich bringt.
Comments